Freitag, 08.04.2016

Tagungsmoderation: Mag.a Sabine ZIEGELWANGER & Mag. Wolfgang WILHELM

ab 13:00 Uhr
REGISTRIERUNG

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14:00 Uhr

ERÖFFNUNG


Mag. Johannes Wahala, Leiter der Beratungsstellen COURAGE Wien*Graz*Salzburg*Innsbruck, Präsident der ÖGS
14:15 Uhr

KULTURELLER WANDEL VON SEXUALITÄT – ALTE UND NEUE NORMEN

Nach einer weitverbreiteten Vorstellung gibt es in unserer Kultur, sieht man von der Pädosexualität ab, keine sexuellen Tabus mehr. In meinem Vortrag, werde ich der Frage nachgehen, ob das zutrifft. Ferner werde ich fragen, was sich verändert, wenn sich etwas verändert und wie tief diese Veränderungen gehen und in den vergangenen Jahrzehnten gegangen sind. Dabei werde ich auch die Unterschiede zwischen den individuellen sexuellen Erwartungen/Normen und den kollektiven Erwartungen/Normen herausabeiten und nach den möglichen Sanktionen im einen oder anderen Fall fragen.
Martin DANNECKER, Berlin
Vortrag & Plenardiskussion
15:15 Uhr
KAFFEPAUSE

KAFFEPAUSE

15:45 Uhr

RISKANTE LUST - DIE LUST DURCH RISIKO

Gerade in Hinblick auf das Sexualverhalten schwuler Männer ist die Risikobereitschaft in Bezug auf HIV in die Aufmerksamkeit der Sexualwissenschaften geraten. Daneben gibt es andere Kontexte, in denen Risiko sexuell besetzt wird: Verkehr an Orten, an denen man erwischt werden könnte, Fremdgehen in eigentlich monogam definierten Beziehungen und andere mehr. In diesem Vortrag werden Konzepte der Risikowahrnehmung und die Sexualisierung von Risiken aufgezeigt und begreifbar gemacht. Neben der Darstellung neuronaler Grundlagen stehen motivationale Hintergründe im Zentrum der Präsentation.
Harald Krutiak, Berlin
Vortrag & Plenardiskussion
16:45 Uhr
PAUSE

PAUSE

17:00 Uhr

SEX TROTZ BEZIEHUNG – SEXUALITÄT ALS ENTWICKLUNGSMOTOR IN LANGZEITBEZIEHUNGEN

Es ist allgemein bekannt: je länger Paare sich in einer emotional verbindlichen Beziehung befinden, desto größer ist das Risiko der sexuellen Langeweile, mit der sie sich konfrontiert sehen. Gründe für und Tricks gegen die sexuelle Flaute finden sich in unzähligen Beziehungsratgebern.

Was wäre jedoch, wenn ausbleibender Sex innerhalb einer verbindlichen Beziehung als positiv zu bewerten wäre? Positiv in dem Sinne, dass diese schmerzhafte Tatsache für Paare auf Dauer nicht zu ignorieren ist und sie auffordert, sich ihren persönlichen Entwicklungsthemen zu stellen.

Wenn Sexualität als Auffangbecken von Konflikten, unbewusster Haltungen und Emotionen betrachtet werden kann, in welches unangenehme, scham- und angstbeladene Themen abgeschoben werden, so ist die Vermeidung von Sexualität eine Vermeidung mit den eigenen Grenzbereichen und Tabuzonen.

Diese Bereiche innerhalb einer Langzeitbeziehung zu betreten scheint ein Aphrodisiakum für sexuelle Leidenschaft zu sein.

Mit dieser therapeutischen Sicht auf sexuelle Langeweile innerhalb langandauernder Liebesbeziehungen, können die Bedingungen für sexuelles Begehren neu definiert werden. Partnerschaftliche Sexualität dient dann nicht nur der Lust, sondern fördert die persönliche Integrität und das persönliche Wachstum der Menschen in einer Liebesbeziehung.
Bettina Vibuti Uzler, Berlin
Vortrag & Plenardiskussion
18:00 Uhr
KAFFEPAUSE

KAFFEPAUSE

18:30 Uhr

TRANS*GENDER – PARADIGMENWECHSEL IN DER BEHANDLUNG VON GENDERDYSPHORIE

Trans*Gender, Trans*Identitäten, Gender*Bending, In*Between, Gender*Fluid, Inter*Sex, Gender*Dysphorie, Gender*Inkongruenz, Cross*Dressing, Trans*Vestiten, Drag*Queens, Drag*Kings… Alle diese Begriffe bezeichnen Personen, die in unterschiedlichster Weise nicht den gängigen Vorstellungen von Geschlecht und/oder Geschlechts*Identität folgen können bzw. folgen wollen, sondern andere Wege gehen.

Unsere Gesellschaft gibt sich bezüglich der Vielfalt von Lebensweisen liberal und offen. Die Alltagserfahrungen zeigen jedoch, dass es noch immer nicht einfach ist, abseits der binären Geschlechter und der gängigen Geschlechtermodelle zu leben.

Menschen, deren Geschlechtsempfinden nicht mit ihrem angeborenen Geschlecht übereinstimmt, stoßen in unserer Gesellschaft häufig auf Unverständnis, Ablehnung und Hürden, institutionelle wie auch zwischenmenschliche, die es ihnen erschweren, so leben zu können, wie es ihrer persönlich empfundenen Körperwahrnehmung und ihrer individuellen Gender*Identität entspricht.

Humanwissenschaftlich hat in Bezug auf Trans*Gender-Lebensrealitäten in den letzten Jahren ein klares Umdenken stattgefunden. Dem zur Folge ist in vielen Ländern der Zwang zur gegen-geschlechtlichen Operation als Bedingung für eine Personenstandsänderung gefallen, viele Staaten haben zu Zugang zur Personenstands- und Vornamensänderung und den Zugang zu medizinischen Maßnahmen erleichtert; manche haben neben weiblichen und männlichen Geschlecht eine dritte rechtliche Geschlechterkategorie eingeführt. Die Standards of Care (SOC) für die Begleitung/Behandlung von Trans*Gender-Personen der World Association for Transgender Health (WPATH), legen heute den Schwerpunkt auf die nachhaltige Linderung des Leidensdrucks, der als Genderdysphorie bezeichnet wird und aus der Unvereinbarkeit der körperlichen Geschlechtsmerkmale mit dem Geschlechtserleben resultiert. Im Vortrag werden die Versorgungsempfehlungen durch einen Überblick der aktuellen Versorgungssituation in Österreich ergänzt.
Johannes Wahala, Wien
Vortrag & Plenardiskussion
19:30 Uhr
ORGANISATORISCHES & ABSCHLUSS 1. TAG

ORGANISATORISCHES & ABSCHLUSS 1. TAG

19:45 Uhr
ABSCHLUSS 1. TAG

ABSCHLUSS 1. TAG

Samstag, 09.04.2016

Tagungsmoderation: Mag.a Sabine ZIEGELWANGER & Mag. Wolfgang WILHELM

ab 09:00 Uhr
REGISTRIERUNG

REGISTRIERUNG

09:30 Uhr

QUEER IN WIEN“ - ZUR LEBENSSITUATION VON LGBTIQ-PERSONEN IN WIEN

2014 -2015 führte das Institut für Höhere Studien (IHS) im Auftrag der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen (WASt) die WASt-Studie "Queer in Wien - Lebenssituation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-Personen und Intersexuellen (LGBTIs)" durch. Der Fragebogen wurde von ForscherInnen aus der lesbischen, schwulen, trans*gender Community in Zusammenarbeit mit der WASt ausgearbeitet, an der Befragung zu Lebensbedingungen in Wien, Coming-out, Diskriminierungserfahrungen, Gesundheit und der Zufriedenheit mit den Angeboten der Stadt beteiligten sich 3.161 TeilnehmerInnen.



Nun liegen erste Ergebnisse dieser Studie vor:
Im Bereich Arbeit zeigt sich, dass 48 % der Befragten am Arbeitsplatz nicht vollständig geoutet sind, dass nur 10 % bei allen Vorgesetzten und 8 % bei allen KollegInnen geoutet sind. 14 % haben sich in den letzten 12 Monaten im Job diskriminiert gefühlt oder wurden gemobbt bzw. belästigt. Es gibt dabei keine großen Unterschiede zwischen schwulen Männern und lesbischen Frauen.

Im Bereich öffentlicher Raum können wir sagen, dass die deutliche Mehrheit der Befragten sich in ihrem Umfeld beziehungsweise Grätzel völlig sicher bis sicher fühlt, 79 % aber im öffentlichen Raum beschimpft wurden. Ein Viertel davon war sexualisierten Übergriffen oder sexualisierter Gewalt ausgesetzt, 20 % wurden körperlich attackiert. 28 % der Befragten haben in den letzten zwölf Monaten in Wien Diskriminierungs- oder Gewalterfahrungen gemacht. Auch hier gibt es keinen relevanten Unterschied zwischen schwulen Männern und lesbischen Frauen. Die Studie zeigt weiters, dass Diskriminierungen zumeist ignoriert werden, oder die Betroffenen wehren sich direkt in der Situation. Nur selten kommt es zu Anzeigen oder zum Aufsuchen von Beratungsstellen.

Mit den Angeboten der Stadt Wien zeigen sich die Befragten sehr zufrieden. Eine deutliche Mehrheit kennt die Angebote der WASt, vor allem Beratung und Veranstaltungen. Hoch zufrieden sind die Befragten mit den Einrichtungen der Stadt Wien wie zum Beispiel den Wiener Linien. Sehr zufrieden sind die Befragten mit dem LGBTI-spezifischem Kulturangebot, der Sicherheit im öffentlichen Raum, der Anonymität der Großstadt, Community-Einrichtungen und den Beziehungen sowie FreundInnen. Eher nicht zufrieden sind die Befragten mit der Eingetragene PartnerInnenschaft (EP).

Die Ergebnisse unserer Studie zeigen uns auch, wo wir als WASt künftig vermehrt unsere Arbeitsschwerpunkte setzen müssen: Besonders Diskriminierungen im öffentlichen Raum und am Arbeitsplatz sollen künftig im Fokus stehen. Nötig ist auch ein Klimawandel: In den öffentlichen Verkehrsmitteln, am Arbeitsplatz und in (Aus-)Bildungsinstitutionen dürfen Homophobie und Transphobie nicht mehr zum Umgangston gehören. Wer etwa im öffentlichen Raum beobachtet, wie ein lesbisches oder schwules Pärchen angegriffen wird, weil es Händchen hält, muss Haltung zeigen und sich laut und deutlich gegen Attacken einsetzen. Ausgrenzende müssen begreifen, dass solche Übergriffe in unserer Gesellschaft nicht toleriert werden. Die Stadt Wien wird sich weiterhin starkmachen gegen Homo- und Transphobie.
Wolfgang Wilhelm, Wien
Vortrag & Plenardiskussion
10:30 Uhr
KAFFEEPAUSE

KAFFEEPAUSE

11:00 Uhr

RÄTSELHAFTE BOTSCHAFTEN – DAS SEXUELLE IN DER BEZIEHUNG VON ERWACHSENEN UND KINDERN

Inzwischen scheint es keineswegs fraglos, Sexualität als selbstverständlichen Teil der kindlichen Entwicklung aufzufassen. Vielmehr wird kindliche Sexualität häufig im Zusammenhang mit sexueller Gewalt und unter dem Aspekt von Grenzverletzung thematisiert. Entsprechend sind Eltern, Erzieher_innen und Lehrkräfte manchmal verunsichert, wenn sie Situationen mit Kindern beobachten, die sexuelle Verhaltensweisen zeigen.

Nach wie vor besteht viel Unklarheit darüber, was unter kindlicher Sexualität zu verstehen ist und ob und welche Sexualität Kindern überhaupt gut tut. Doch erst ein Wissen über die sexuelle Entwicklung von Kindern und die dazugehörigen Handlungen wirkt der Verunsicherung von Eltern und Fachkräften entgegen und ist Voraussetzung für eine gelungene Sexualerziehung.
Ilka Quindeau, Frankfurt
Vortrag & Plenardiskussion
12:00 Uhr
PAUSE

PAUSE

12:15 Uhr

SEXUALKULTUREN IN INSTITUTIONEN

Auf organisationaler Ebene begegnen sich mikro- und makrosoziale Sexualitätsverhältnisse. Der Vortrag bietet eine begriffliche Bestimmung organisationaler Sexualkultur und identifiziert bisherige Diskurse zu diesem Thema als einseitig auf das Misslingen fixiert. So droht die Diskussion um das Öffentlichwerden und die Vermeidung diverser Formen sexueller Gewalt (auch) in pädagogischen Kontexten z. B. in zweierlei Hinsicht zu vereinseitigen: Zum einen ist mehr von Gewalt als von Sexualität die Rede, zum anderen mehr von Kontrolle als von Kultur und Bildung.

Der Beitrag regt dazu an, den Blickwinkel zu erweitern, Sexualität zu thematisieren und auch die Gelingensbedingungen lustvoller und produktiver Facetten von Sexualkulturen in Augenschein zu nehmen. Dann lautet das Thema „Sexuelle Selbstbestimmung in Organisationen“ und es geht um die Fähigkeit, zeit-, orts- und situationsadäquat selektiv authentisch mit intimer Kommunikation umzugehen. Durch sexuelle Bildung sowohl des Personals als auch der Klient*innen und eine bewusste Sexualpolitik können vor allem in pädagogischen Einrichtungen die sozialen Beziehungen sich weniger gewaltförmig und gleichzeitig mit konstruktiver Intimität entfalten.
Uwe Sielert, Kiel
Vortrag & Plenardiskussion
13:15 Uhr
MITTAGSPAUSE

MITTAGSPAUSE

14:45 Uhr

DIE SCHÖNSTE SACHE DER WELT...!? - SEXUALASSISTENZ FÜR MENSCHEN MIT EINER BEEINTRÄCHTIGUNG

Aktive Sexualassistenz ist eine bezahlte sexuelle Dienstleistung für Menschen mit einer Beeinträchtigung. Sexualassistent*nnen sind Menschen, die aus einer transparenten und bewussten Motivation heraus u.a. folgendes anbieten: Beratung, erotische Massage, zusammen nackt sein, sich gegenseitig streicheln und umarmen, Anleitung zu Selbstbefriedigung für Menschen, die das nicht von Bildmaterial verstehen können, bis hin zu Oral und Geschlechtsverkehr.
Jeder Sexualassistent*in entscheidet individuell, was genau er/sie anbietet und für wem.

Die Sexualität und Sinnlichkeit, die hier gemeint ist, ist eine ganzheitliche, ganzkörperliche, lebendige/bewusste und nicht eine auf Geschlechtsmerkmale bezogene, mechanische Sexualität (wie man sie öfter in der so genannten „normalen Prostitution“ oder auch in vielen Ehebetten findet).

In der pflegerischen oder jeglichen anderen Arbeit mit Menschen, die eine Assistenz benötigen, begegnen wir zwangsläufig auch dem Thema Sexualität im weitesten Sinne: Bedürfnis nach Berührung, Zärtlichkeit, als sexuelles Wesen wahrgenommen zu werden, bis hin zu klaren erotischen, sexuellen Wünschen und Bedürfnissen.
Nina de Vries, Berlin
Vortrag & Plenardiskussion
15:45 Uhr
KAFFEEPAUSE

KAFFEEPAUSE

16:15 Uhr

WORKSHOPS

Die Liste der Workshops finden Sie hier.
18:00 Uhr

SEX*ARBEIT - DER TALK

Moderation: Mag. Johannes Wahala

• Was ist Sex*Arbeit?
• Neue Formen und Räume der Sexarbeit
• Wann wird Sexarbeit zum Zwang?
• Welche Rahmenbedingungen braucht es für Sexarbeiter*innen?
• Europäische Entwicklungen

Mit:

• Dipl.-Sozialarbeiterin Christine Nagl, Salzburg Beratungsstelle PIA, Vertreterin des Sexworker-Forum
Eva van Rahden, Sophie, Wien
• Dr.in Helga Amesberger, Soziologin, Wien, Wiener Institut für Konfliktforschung
• Dr. Helmut Graupner, ÖGS, Wien
• Eva Maria Burger, Vize-Präsidentin Amnesty International Österreich
• Sexarbeiter*innen (angefragt)
19:30 Uhr
VERABSCHIEDUNG & ENDE DER TAGUNG

VERABSCHIEDUNG & ENDE DER TAGUNG

  • BMFJ
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