TRANS*GENDER und INTER*SEX – Beratung/Psychotherapie von Trans*Inter*Personen und ihren Angehörigen

Seminar, Salzburg, Freitag, 14. – Samstag, 15. Oktober 2016

Trans*Gender, Trans*Identitäten, Gender*Bending, In*Between, Gender*Fluid, non-binary, Gender*Dysphorie, Gender*Inkongruenz, Inter*Sex, Cross*Dressing, Drag* Queens, Drag*Kings… Alle diese Begriffe bezeichnen Personen, die in unterschiedlichster Weise nicht den gängigen Vorstellungen von Geschlecht und/oder Geschlechts*Identität folgen können bzw. folgen wollen, sondern die Wege ihres individuellen Empfindens gehen.

Die menschliche Wirklichkeit zeigt, dass es eine Vielzahl an Möglichkeiten gibt, die eigene Geschlechts*Identität zu empfinden. Der Begriff Trans*Gender umfasst sämtliche Möglich-keiten des Geschlechts*Empfindens, welche das gewohnte, binäre Geschlechter*Modell von „männlich“ und „weiblich“ überschreiten. Dazu zählen alle Personen, die sich nicht aus-schließlich mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren können oder möchten, sich womöglich auch beiden Geschlechtern oder keinem der beiden Geschlechter zugehörig fühlen – egal ob sie eine Körperveränderung oder einen Geschlechterwechsel durch medizinische Eingriffe wünschen oder nicht.

Der Begriff Inter*Sex meint Menschen, die aufgrund ihrer primären und sekundären Geschlechtsmerkmale, den Geschlechtshormonen und/oder der Anzahl der Geschlechts-chromosomen nicht eindeutig einer der beiden Geschlechts*Kategorien „männlich“ oder „weiblich“ zugeordnet werden können. Fast immer wurden sie bereits in frühen Kindheitsjahren derart operiert, dass sie bezüglich ihrer Geschlechts*Merkmale einem Geschlecht eindeutig zugeordnet werden konnten. Eine Katastrophe für viele Inter*Personen, die sich später körperlich und/oder in ihrer innerpsychischen Geschlechts*Identität anders entwickelt haben.

Humanwissenschaftlich hat in Bezug auf Trans*Inter-Lebensrealitäten in den letzten Jahren ein klares Umdenken stattgefunden. Dem zur Folge ist in vielen Ländern der Zwang zur gegen-geschlechtlichen Operation als Bedingung für eine Personenstandsänderung gefallen, viele Staaten haben die Möglichkeit zur Personenstands- und Vornamensänderung und den Zugang zu medizinischen Maßnahmen erleichtert; manche haben neben weiblichen und männlichen Geschlecht eine dritte rechtliche Geschlechterkategorie eingeführt.
Die Standards of Care (SOC) für die Begleitung/Behandlung von Trans*Gender-Personen der World Association for Transgender Health (WPATH), legen heute den Schwerpunkt auf die nachhaltige Linderung des Leidensdrucks, der als Genderdysphorie bezeichnet wird und aus der Unvereinbarkeit der körperlichen Geschlechtsmerkmale mit dem Geschlechtserleben resultiert. Im Vortrag werden die Versorgungsempfehlungen durch einen Überblick der aktuellen Versorgungssituation in Österreich ergänzt.

Im Seminar geht es um einen adäquaten Umgang mit transident empfindenden Menschen und Inter*Personen sowie mit deren Angehörigen in Beratung und Psychotherapie. Die internationalen SOC werden durch einen Überblick der aktuellen Versorgungsempfehlungen in Österreich ergänzt. Ziel ist auch eine Vernetzung im Sinne eines Aufbaus eines multiprofessionellen Gender*Teams.

ReferentInnen

Johannes Wahala
Mag. Johannes Wahala
Psychotherapeut, Sexualtherapeut, Coach, Supervisor, Sexualwissenschaftler, Pädagoge, Theologe; Präsident und Lehrtherapeut der Österreichischen Gesellschaft für Sexualwissenschaften (ÖGS), Sprecher des Fort- und Weiterbildungsausschusses der ÖGS-Sexualakademie, Leiter der Beratungsstellen COURAGE, Mitglied des interdisziplinären Arbeitskreises “Trans* Inter* Geschlechtlichkeit und Psychotherapie“ im ÖBVP, Lehrbeauftragter für Sexualberatung/-therapie.
Homepage: www.wahala.at
E-Mail: j.wahala@courage-beratung.at

Termine

Freitag, 14. – Samstag, 15. Oktober 2016
Freitag: 14.00 – 19.30 Uhr; Samstag: 10.00 – 18.30 Uhr
(14 Arbeitseinheiten)

Zielgruppe

Dieses Seminar richtet sich an PsychotherapeutInnen, dipl. SozialarbeiterInnen, PsychologInnen, Paar- und FamilienberaterInnen, PädagogInnen, Lebens- und SozialberaterInnen, MediatorInnen etc.

Das Seminar ist als Selbsterfahrung für die Ausbildung zum/zur Lebens- und SozialberaterIn, das psychotherapeutische Propädeutikum und als methodenspezifische Selbsterfahrung für das Fachspezifikum anrechenbar.

Veranstaltungsort

Partner*innen-Familien-und Sexualberatungsstelle COURAGE Salzburg
5020 Salzburg, Getreidegasse 21/4. OG

Kosten

EURO 206,00 regulär

EURO 154,50 für Ausbildungskandidat*innen/Student*innen

EURO 41,20 für vom BMFJ anerkannte Berater*innen (vorbehaltlich der Förderung durch das BMFJ)

Storno

Bis 4 Wochen vor dem Termin können Sie abschlagsfrei vom Seminar zurücktreten. Bei Stornierung innerhalb von 4 Wochen vor Veranstaltungsbeginn müssen 20 % der Teilnahmegebühr in Rechnung gestellt werden. Bei Stornierung innerhalb von 2 Wochen vor Veranstaltungsbeginn müssen 50 % der Teilnahmegebühr in Rechnung gestellt werden. Bei Stornierung innerhalb von 1 Woche vor Veranstaltungsbeginn müssen 80 % der Teilnahmegebühr in Rechnung gestellt werden. Bei Nichtteilnahme ohne vorherige rechtzeitige Absage muss die gesamte Teilnahmegebühr verrechnet werden. Mit der verbindlichen Anmeldung zu der Veranstaltung akzeptieren Sie die Stornobedingungen.

Anmeldeschluss

19. September 2016

Info & Anmeldung

Beratungsstelle COURAGE,
Mo-Do, 9-15 Uhr, Tel. 01/585 69 66, E-Mail info@courage-beratung.at


Dieses Seminar kann von Institutionen, Aus- und Fortbildungseinrichtungen, Vereinen etc. auch als eigenständige Veranstaltung gebucht werden. Bei Interesse kontaktieren Sie uns bitte.